Was ist Ton?
Diese Zeilen stamen aus dem Lexikon "Keramik Lexikon"
Ton. Plastisches Sedimentgestein, vorwiegend
aus Tonmineralen unter 0,002mm Teilchen-
größe, meist durch Wassertransport auf se-
kundärer Lagerstätte abgesetzt. Weißbren-
nend sind Steinguttone und Ball Clays; feu-
erfest, d.h. über 1600'C schmelzend, sind
Kaolintone, Fireclays, tonerdereiche Tone;
plastisch und flußmittelhaltig sind Steinzeug-
tone, plastische und eisenhaltige Ziegeltone
oder Begußtone. Wenig plastische, aber
flußmittelhaltige Tone und Tonschiefer eig-
nen sich als Zuschlagstoffe für Steinzeugmassen.
Tonerde, Aluminiumoxid, Al2O3, Mol.-Gew.
1,01,9 4. Schmelzpunkt 2046 " C, kommt in der
Natur als Korund vor (gefärbt als Saphir und
Rubin). Mit vielen zweiwertigen Metallen
bildet das Aluminiumoxid Spinelle. Dem
Tonerdehydrat (AI(OH)3) entspricht in der
Natur der Hydrargillit (Gibbsit), während
die Minerale Bohmit und Diaspor der Zu-
sammensetzung AIO(OH) entsprechen.
Diese Tonerdeminerale bilden das Gestein
Bauxit, das außerdem noch Eisen, Kiesel-
säure und Titan als Verunreinigungen ent-
hält. Aus Bauxit wird Tonerdehydrat künst-
lich hergestellt, wobei die Verunreinigungen
als Rotschlamm anfallen. Das Tonerdehy-
drat wird zur kalzinierter Tonerde entwäs-
sert. Dieses Produkt ist sehr feinkörnig und
reaktionsfähig, während es daneben eine ge-
körnte, geschmolzene Tonerde gibt, die in
der feuerfesten Keramik verwendet wird.
Als Streu- und Tiennmittel im Ofen verwen-
det man entweder das Tonerdehydrat oder
die kalzinierte Tonerde. Wichtiger für die
Keramik im allgemeinen sind die natürlichen
Tonerdesilikate: die Tone, Kaoline und
Feldspäte.